Schienenersatzverkehr

Bahnhof Laaber
Elisabeth Dendorfer

10. November 2025

Zwischen Februar und Juli 2026 wird die Bahnstrecke Regensburg-Nürnberg saniert und deshalb nicht befahren. Um den Anschluss an den ÖPNV der Bewohnerinnen und Bewohner der Marktgemeinde Laaber zu gewährleisten, haben wir am 10.11. einen Antrag an den Marktgemeinderat gestellt:

Sehr geehrter Herr 1. Bürgermeister Schmid,
verehrte Kolleginnen und Kollegen,
die Fraktion der SPD bittet um Aufnahme des Antrages auf die Tagesordnung zur Sitzung des Marktgemeinderates am 17.11.2025:
I. Sachverhalt:
Auf Grund von Bauarbeiten an der Zugstrecke Nürnberg-Regensburg Anfang 2026 wird ein Schienenersatzverkehr (SEV) eingerichtet. Die derzeit vorgesehene Haltestelle in der Nachbargemeinde Deuerling ist für unsere Ortsteile, insbesondere Waldetzenberg, Polzhausen, Weißenkirchen, unzureichend gewählt. Es bestehen unter anderem folgende Probleme:
• Fehlende oder unzureichende Parkmöglichkeiten an bzw. im Bereich der Haltestelle
• Eingeschränkter, verkehrsunsicherer Platz für wartende Fahrgäste, insbesondere für unsere Schülerinnen und Schüler
• Ernstzunehmendes Sicherheitsproblem: Der Weg zur Bushaltestelle nach Deuerling ist derzeit nicht verkehrssicher und stellt insbesondere für Schülerinnen und Schüler sowie ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger ein erhöhtes Unfallrisiko dar (Beleuchtung, Straßenquerung etc.)
Mit dieser Situation besteht eine erhebliche Unzufriedenheit in unserer Bevölkerung und bedarf dringend einer sachgerechten Überprüfung durch die zuständigen Entscheidungsträger bei DB, Landratsamt, ggf. Verkehrsunternehmen. Auch lässt die Baumaßnahme ein erhöhtes Verkehrsaufkommen für unseren Gemeindebereich erwarten. In diesem Zusammenhang wird die Verwaltung aufgefordert
• die Thematik beidseitige 70 km/h Geschwindigkeitsbeschränkung an der Kreisstraße R13 Höhe Anschlussstellen Waldetzenberg erneut aufzugreifen sowie
• eine Erhöhung Anzahl Geschwindigkeitsmessungen im Bereich der Ortsdurchfahrten Endorf und Bergstetten zu beantragen. Die Errichtung einer Messstellen in Anger/Ried ist zu prüfen.
II. Beschlussantrag: Stellungnahme/Information
Dem Marktrat liegt bislang keine offizielle Stellungnahme bzw. Information der Verwaltung zum gegenständlichen SEV der DB vor. Die Informationsgewinnung erfolgt bislang über die von der DB veröffentlichten Medien bzw. eigenständigen Kontaktaufnahmen. Betroffene Bürgerinnen und Bürger zeigen ihren Unmut über die Linienführung - offenbaren aber auch konstruktive Lösungsvorschläge. Vom derzeit aktuellen Sachstand sind viele nicht informiert. Durch Veröffentlichungen auf verschiedenen Social-Media-Plattformen besteht deshalb ein Defizit an Aufklärung verbunden mit Unmutsbekundungen. Der 1. Bürgermeister wird beauftragt, in der Novembersitzung über den aktuellen Sachstand zum SEV zu berichten. Neben Darstellung der aktuellen Situation ist u.a. die Entscheidungsfindung hinsichtlich Streckenführung, Einsatz Schulbusse sowie zu Inhalten der erfolgten Besprechungen mit der Bahn einzugehen. Auch wird um Auskunft zum Wahrheitsgehalt des erhobenen Vorwurfes der ablehnenden Haltung unserer Verwaltung hinsichtlich einer Haltestelle am Bahnhof Deuerling bzw. Bushaltestelle Waldetzenberg gebeten.
III. Beschlussantrag:
Der Marktgemeinderat fordert den 1. Bürgermeister auf,
1.
zeitnah einen Gesprächstermin – zielführend in Absprache mit dem Ersten Bürgermeister der Gemeinde Deuerling - mit Verantwortlichen bei der Deutschen Bahn, dem Landratsamt und ggf. dem beauftragten Verkehrsunternehmen zu vereinbaren,
2.
bei diesem Termin erneut die örtlichen Probleme und die Anliegen unserer Bürgerinnen und Bürger umfassend darzustellen,
3.
mit dem Ziel, eine Überprüfung und Anpassung der derzeitigen Haltestellenregelung im Sinne einer vernünftigen, bürgerfreundlichen und verkehrssicheren Lösung zu erreichen,
4.
weiterhin die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 km/h im Bereich Waldetzenberg erneut zu beantragen, um dem zu erwartenden erhöhten Verkehrsaufkommen bereits im Vorfeld der Verkehrssicherheit Rechnung tragen zu können,
4a.
Anschaffung einer Geschwindigkeitsmessanlage für die Ortsdurchfahrt Polzhausen aus dem HH- Mittel 2026
5.
den kommunalen Verkehrsüberwachungsdienst vom zu erwartenden erhöhten Verkehrsaufkommen für die Ortsdurchfahrt Endorf, Anger, Ried und Bergstetten sowie Polzhausen
zu informieren, mit der Bitte eine starke Erhöhung der Geschwindigkeitsmessungen zu erzielen,
7.
Der Erste Bürgermeister gibt zur Marktratssitzung im Dezember 2025 einen ersten Sachstandsbericht zum Beschlussantrag ab.
8.
Das Ergebnis der Gespräche ist dem Gemeinderat sowie der Öffentlichkeit fortlaufend zeitnah mitzuteilen.
IV. Begründung
Die aktuelle Planung des SEV führt zu erheblichen Beeinträchtigungen für viele Einwohnerinnen und Einwohner unserer Marktgemeinde. Die Einbindung der benachbarten Gemeinde ist sinnvoll und notwendig, da die Verkehrsführung und die Auswahl der Haltestellen über die Gemeindegrenzen hinauswirken. Ein Gemeinsames Vorgehen stärkt die Position gegenüber den zuständigen Entscheidungsträgern und erhöht die Zielerfüllung auf eine sachgerechte, bürgerfreundliche Lösung.
Mit dem zu erwartenden erhöhten Verkehrsaufkommen ist die Verkehrssicherheit in unseren Ortsteilen durch Erhöhung der Geschwindigkeitsüberwachungen Rechnung zu tragen.
Mit freundlichen Grüßen
Im Original gezeichnet
Klaus Meier
Fraktionssprecher
*Ergänzung in Sitzung

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